Bruno Allgäuer hat ein besonderes Hobby: Er sammelt Sterbebilder von Menschen aus Liechtenstein und stellt sie als ehrendes Andenken auf seine Homepage.

Manchmal denkt man an Verstorbene und fragt sich, wie lange es her ist, dass sie nicht mehr unter uns sind. So erging es auch Bruno Allgäuer aus Nendeln. Aus persönlichem Interesse habe er im Jahr 2008 damit begonnen, Daten von verstorbenen Menschen aus Liechtenstein zu sammeln und aufzuschreiben. «Zunächst in einem Heft, dann in einer Tabelle auf dem Computer», erzählt der heute 66-Jährige im Gespräch. Daraus einmal eine eigene Internetseite zu gestalten, daran hatte er zunächst nicht gedacht: «Erst, als ich öfters danach gefragt wurde, weshalb ich meine Sammlung nicht für die Öffentlichkeit zugänglich mache, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht», erzählt Bruno Allgäuer.

Aufwändiges und zeitintensives Hobby

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren – diesen Trauerspruch von Johann Wolfang von Goethe hält Bruno Allgäuer auf der Startseite seiner Homepage fest. Seit 2013 ist die Internetseite, die er mithilfe eines Freundes kreierte, online. Was mit 3000 Sterbebildern begann, ist zwischenzeitlich auf 12 240 angewachsen. Über 304 000 Besucher waren seither auf seiner Internetseite. Die Sammlung von Daten und Fotos sowie die Pflege sind insbesondere seit seiner Pension im Jahr 2014 zu seinem liebsten Hobby geworden. «Doch es ist nicht zu unterschätzen», sagt er und erklärt, dass er manchmal bis zu einer Stunde pro Verstorbenen damit beschäftigt sei, die entsprechenden Daten zu bearbeiten und anzulegen. Täglich gehe er die Landeszeitungen durch, scanne Fotos und gebe Informationen ein. «Das Hobby ist zwar aufwändig und zeitintensiv, ich tue es aber sehr gern», so Bruno Allgäuer. Datenschutzrechtlich habe er sich mithilfe eines Anwalts abgesichert. Er wisse, dass wenn ein Foto beispielsweise für eine Todesanzeige verwendet wurde, das Recht am Bild verloren gehe und eine Zweitverwendung erlaubt sei, so der Nendler.

Zur Vervollständigung auf Unterstützung angewiesen

Bruno Allgäuer war es wichtig, die Homepage so einfach wie möglich zu gestalten. Die Verstorbenen hat er deshalb nach Heimatgemeinde und Alphabet sortiert. Auch Ausland-Liechtensteiner sind aufgeführt. Diese Informationen habe er entweder per Zufall oder direkt von Bekannten erhalten. «Aber es gibt immer noch einige Lücken in meiner Sammlung, insbesondere im Oberland», sagt der Nendler. Deshalb sei er auf Unterstützung angewiesen. Früher sei es üblich gewesen, Sterbebilder zu verschicken und diese als Andenken aufzubewahren. «Es kann also sein, dass der eine oder andere in seinem Dachboden für mich noch wertvolle Informationen und Bilder aufbewahrt.» Er freue sich über alles, das zur Vervollständigung der Sammlung verstorbener Mitbürger und somit seiner Homepage beitrage. «Ausserdem garantiere ich, dass ich zur Verfügung gestellte Fotos natürlich auch wieder retourniere», so der 66-Jährige. Ziel sei es, die Sammlung zu vervollständigen, um damit allen verstorbenen Liechtensteinern ein ehrendes Andenken zu wahren. (bc)

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