LigitalZum dritten Mal fand der Ligital-Event bereits statt. Den Teilnehmern wurden verschiedene Strategien aufgezeigt, wie man im Netz erfolgreich sein kann.

Jeremias Büchel

Im Technopark in Vaduz trafen sich rund 100 Teilnehmer zum dritten Ligital-Event. So viele, dass der Parkplatz vor dem Gebäude bei Weitem nicht reichte. Der Anlass stand unter dem Motto «Erfolg im Netz» und beleuchtete zudem die Frage, wie Influencer die Meinungsbildung unterstützen. Organisiert wurde der Anlass vom Vaduzer Medienhaus, zu dem auch das «Vaterland» gehört.

Überleben wird, wer sich anpassen kann

Referent Sven Ruoss gab in seinem Referat einen Einblick in das Thema digitale Transformation und Disruption, also den Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt. Ruoss arbeitet als Leiter Product & Business Development bei der Blick-Gruppe. Er sagte, dass der digitale Wandel alle Branchen betreffen werde und sich deshalb alle wappnen müssen. Nicht nur diejenigen der Medienbranche, die schon von der Welle der Veränderung mitgerissen wurden.

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Konkurrenten sind neu Google und Facebook

Bei der Blick-Gruppe äussere sich der Wandel etwa dadurch, dass im Online-Anzeigenmarkt der Konkurrent nicht mehr in erster Linie die anderen Verlagshäuser in Zürich sind, sondern Grosskonzerne aus dem Silicon Valley wie Google und Facebook.

Künftig werden sich diejenigen Unternehmen und Personen behaupten können, die sich rasch anpassen und auf Neues offen zugehen und dafür auch mal die eigene Komfortzone verlassen. Zudem gelte es, sich auch mal wieder neu zu erfinden. Kurz gesagt: Stillstand ist der schleichende Tod.

Stelleninserate schalten war gestern

Yves Schneuwly als Geschäftsführer von Xing Schweiz sprach über die berufliche Selbstvermarktung und den Wandel bei der Stellensuche. Das Thema seines Referates lautete: «Wie du auf dem Arbeitsmarkt von morgen nicht im Abseits stehst.» Xing ist ein soziales Netzwerk für berufliche Kontakte. Über 10 Millionen Mitglieder, vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, sind auf Xing vernetzt.

Für Xing ist die klassische Personalgewinnung, wie sie heute noch viel betrieben wird, Schnee von gestern. Viel zeitgemässer sei es, wenn man als Unternehmen Personen, die für eine offene Stelle in Frage komme, direkt anspreche und ihnen eine Stelle anbietet. Zu diesem Zweck können sich die Leute auf Xing vernetzen und dort ihre Fähigkeiten und Interessen ins Profil schreiben. Auf der anderen Seite können Unternehmen gezielt nach Personen mit den gewünschten Talenten suchen und direkt über die Plattform mit der Person in Kontakt treten.

Wer auf diese Weise Personal rekrutiere, könne sich viel Zeit sparen, wirbt der 32-Jährige für sein Unternehmen. Wer klassisch ein Inserat schalte, auf Bewerbungen wartet und sich darauf in der Flut von Lebensläufen vertiefen muss, um eine Gruppe potenzieller Kandidaten zu selektionieren, arbeite ineffizient.


Influencer: Mundpropaganda im Netz

Influencer sind derzeit in aller Munde. Influencer sind Personen mit Profilen auf Social Media, hauptsächlich Instagram, die aufgrund ihrer hohen Beachtung für Werbetreibende und Marketing-leute interessant sind. Um Influencer und Werber einander näherzubringen, gründete Philipp Martin das Unternehmen Reachbird AG, welches mit einer Softwarelösung Unternehmen und Influencer zusammenführt.

Natürlich brauchen Redner wie Yves Schneuwly ein Selfie vom Anlass. Das ist Teil der Selbstvermarktung.

Die Influencer sind vor allem für Marken wichtig, die eine junge Zielgruppe ansprechen wollen, da zum Beispiel 15- bis 24-Jährige über klassische TV-Werbung kaum mehr erreicht werden können. Diese bewegen sich gerne auf Social-Media-Kanälen wie Instagram. So schreibt etwa Influencerin Louisa Dellert, der über 300 000 Personen folgen, unter einem Bild, das sie beim Joggen zeigt, was für sie ein guter Laufschuh ausmacht. Dabei verweist sie auf ihren Sponsor, einen bekannten Schuhhersteller. Dafür bekommt sie ein Honorar und der Schuhhersteller die Aufmerksamkeit von potenziell 300 000 Personen. «Influencer-Marketing ist nichts Neues, es ist eigentlich klassisches Empfehlungsmarketing», resümiert Philipp Martin.

Auch im Land gibt es Influencerinnen. Eine von ihnen ist Cheyenne Nescher aus Eschen. Ihr folgen auf Instagram 18 000 Personen. Sie postet regelmässig Bilder zum Thema Fitness und Ernährung. Dadurch wurde Nescher für einen Hersteller für Fitnessprodukte aus der Region interessant und bekam von diesem einen festen Vertrag. Davon leben kann die Eschnerin jedoch nicht. Sie arbeitet nach wie vor 80 Prozent bei einem Zahnarzt.

Hater kommen aus dem Land

Dadurch, dass sie sich exponiert, bekommt Nescher auch diverse Reaktionen von ihren Followern. Viele gratulieren oder stellen Fragen, doch es gibt auch negative Kommentare. Das gehöre zum Geschäft. Doch speziell sei, woher die Nörgler kommen: «Angefeindet werde ich hauptsächlich von Leuten aus dem Land.»

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