99 Prozent aller Klicks entfallen bei Google & Co. auf die Suchergebnisse auf der ersten Seite, rund 60 Prozent auf den ersten Treffer. Wer seine Website nach vorne bringen möchte, der kommt um Suchmaschinenoptimierung (SEO) nicht herum. Doch was verbirgt sich dahinter?

Die Erfolgsformel im Web ist im Prinzip ganz einfach: Je höher eine Website unter einem bestimmten Begriff in den Such­ergebnissen gelistet wird, desto grösser ist ihre Sichtbarkeit. Grössere Sichtbarkeit führt wiederum zu höheren Besucherzahlen – und die sorgen für wachsenden Umsatz. Da es die wenigsten Webseiten von alleine nach vorne schaffen, müssen sie entsprechend optimiert werden. Der Fachmann spricht von SEO, die Abkürzung steht für «Search Engine Optimization», also Suchmaschinenoptimierung. Unter diesem Begriff werden alle Massnahmen zusammengefasst, die dazu dienen, dass eine Website in den organischen, also unbezahlten Ergebnissen einer Suchmaschine möglichst weit oben landet. Meist wird in der Praxis für Google optimiert. Denn der Platzhirsch unter den Suchmaschinen hält weltweit einen Marktanteil von 92 Prozent.

Keine Geheimwissenschaft

Vorab: SEO hat nichts mit Hexerei zu tun – aber viel mit Wissen, mit Erfahrung, vor allem aber mit durchdachtem, strukturiertem Vorgehen. Bei SEO-Massnahmen unterscheiden Fachleute zwischen On-Page-Optimierung, also den Optimierungsmassnahmen, die an der eigenen Website vorgenommen werden können, und Off-Page-Optimierung, dem Aufbau sogenannter Backlinks. Das sind Links, die von anderen Internet-Auftritten auf die eigene Website zeigen und so deren Popularität erhöhen können. Immer vorausgesetzt, die verlinkende Webpräsenz geniesst selbst eine gewisse Popularität.

Technik spielt eine grosse Rolle

Weitaus wichtiger ist die sogenannte On-Page-Optimierung, wobei zwischen technischen und inhaltlichen Optimierungsmassnahmen unterschieden wird. Zu den technischen Massnahmen gehören etwa eine durchdachte, für die Suchmaschine leicht lesbare Navigationsstruktur mit entsprechend eindeutig ausgezeichneten internen und externen Links, kurze Ladezeiten der Website, ein sauberer, von unnötigem Ballast bereinigter Quellcode und die Verwendung korrekter Meta-Tags. Das sind kleine Texte, die auf der Website zwar nicht direkt sichtbar sind, aber Suchmaschinen helfen, den Inhalt einer Seite entsprechend auszuwerten. Auch die Frage, ob die Inhalte einer Website mobilfreundlich präsentiert werden, spielt eine grosse Rolle. Google hat 2018 «mobile first» zur Strategie erkoren und zieht seitdem zunehmend die mobilen Versionen einer Website heran, um deren Relevanz zu bewerten.

Content is King

Inhaltliche Optimierungsmassnahmen zielen hingegen auf die Qualität des Contents ab, also auf die Texte, Fotos, Grafiken und Videos, die eine Website bereitstellt. Wer mit hochwertigen Inhalten aufwarten kann, dem winken die oberen Plätze in den Suchmaschinenrankings. Es lohnt sich daher, Zeit und Geld in die Erstellung von Content zu investieren. Gute Inhalte müssen dem Leser einen Mehrwert bringen, ihn informieren oder unterhalten, sie müssen die richtigen Keywords enthalten, sprachlich und grammatikalisch korrekt sein – und sie sollten natürlich einzigartig sein. Denn Google erkennt kopierte Inhalte, sogenannten Duplicate Content, und wertet die Suchergebnisse entsprechend ab.

Google zeigt, wie’s geht

Seinen komplexen, rund 200 Faktoren umfassenden Suchalgorithmus hält der Internet-Gigant natürlich geheim. Aber in den frei verfügbaren «Webmaster Guidelines» definiert Google bestimmte Regeln, an die sich Webseiten-Betreiber halten sollten. Das heisst vor allem: Finger weg von sogenannter Black-Hat-Optimierung, also unlauteren Massnahmen, wie etwa der inflationären Verwendung von Keywords, unsichtbarem Text und Cloaking, einer Methode, bei der Suchmaschinen andere Inhalte dargeboten werden als dem normalen User.

SEO braucht Zeit und Geduld

Gut Ding will Weile haben. Das gilt auch für eine nachhaltige SEO-Strategie. Denn die Ergebnisse sind nicht sofort sichtbar, sondern oft erst nach Wochen. SEO sollte auch keine einmalige Aktion bleiben: Wer auf Dauer im Internet Erfolg haben will, sollte ein entsprechendes Monitoring aufbauen und permanent nachoptimieren. Denn die Suchmaschinenanbieter entwickeln ihre komplexen Suchalgorithmen ständig weiter, um diese zu verfeinern und möglichen Manipulationen entgegenzuwirken. Teilweise genügt ein Google-Update und eine Seite rankt etliche Positionen tiefer als zuvor.

Nichts für Amateure

SEO ist also alles andere als eine ­Geheimwissenschaft, aber auch nichts für Amateure. Wer dauerhaften Erfolg sucht, der sollte eine seriöse Agentur ­beauftragen, die die Website nachhaltig optimiert.


Andreas Thurnheer-Meier

Der Kommunikationsdesigner leitet die Ruggeller Webagentur iresults GmbH. Er ist Absolvent der renommierten Berliner afs-Akademie für Fortbildung in Suchmaschinenoptimierung.

www.iresults.li

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