Cheyenne, auf Instagram folgen dir rund 18 500 Personen. Ist das viel?
Cheyenne Nescher: Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Für mich, als Liechtensteinerin, sind über 18 000 Follower schon viel. Verglichen mit anderen erfolgreichen Bloggern ist es verhältnismässig wenig.

Von wie viel Followern reden wir da?
Das sind schon mehrere Hunderttausend beziehungsweise Millionen.

Ist das dein Ziel?
Nicht direkt. Mir geht es nicht darum, möglichst viele Fans zu haben. Ich möchte vielmehr andere mit meinen Inhalten inspirieren.

Demnach hältst du nichts von gekauften Followern.
Nein, absolut nichts. Ich weiss nicht, was das bringen soll.

Vermutlich Geld.
Das ist sicher ein Beweggrund. Allerdings wird das so nicht funktionieren. Mit Fake-Fans und gekauften Likes erreicht man niemanden. Und die Leute sind nicht dumm. Sowohl Fans als auch Unternehmen, die einen Influencer für die Vermarktung ihrer Produkte suchen, merken, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Wie hat deine Karriere als Bloggerin angefangen?
Eigentlich wie bei anderen vermutlich auch: Ich habe einfach ausprobiert, was bei meinen Followern ankommt.

War dein Account von Anfang an öffentlich?Nein, er war schon privat. Als ich immer mehr Anfragen erhalten habe, wurde es lästig, ständig alle zu bestätigen. Und darum habe ich mich eines Tages dazu entschlossen, mein Profil öffentlich zu machen.

Wie sieht dein Alltag aus?
Ich glaube, ich habe einen recht gewöhnlichen Alltag: Ich gehe zur Arbeit, wie andere auch. Danach gehe ich meistens ins Fitnessstudio – das ist mein Ausgleich und daher ein Muss für mich. Um meinen Account kümmere ich mich hauptsächlich abends.

Wie viel Zeit investierst du in dein Profil?
Eine gute Frage. Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich versuche jede Nachricht zu beantworten und regelmässig zu posten. Ich poste aber nicht jeden Tag ein Foto. Ich habe auch nicht ununterbrochen das Smartphone in der Hand. Ich schaue mal drauf, schreibe zurück und dann lege ich es wieder weg.

Was sagt deine Familie zu deinem Erfolg auf Instagram?
Meine Familie ist stolz auf mich und steht hinter mir. Wobei ich zugeben muss, dass sie lange nicht wussten, was ich genau mache.

Würdest du dich selbst als Influencer bezeichnen?
Nein. Einerseits finde ich den Begriff recht abgehoben und andererseits beschreibt ein Influencer jemanden, der von seiner Präsenz in den sozialen Netzwerken leben kann.

Könntest du davon leben?
Das wäre schön! Aber da braucht es doch noch einige Follower, damit ich für relevante Werbedeals in Frage komme. Derzeit verdiene ich mir nur ein kleines Taschengeld dazu.

Wie viele Verträge hast du?
Aktuell habe ich mit einem Hersteller für Fitnessprodukte aus der Region einen festen Vertrag und mit einem Bekleidungsunternehmen, das auf Dessous und Bademoden spezialisiert ist, eine Übereinkunft.

Wie reagieren deine Follower auf Werbeinhalte?
Ich möchte meine Fans nicht mit Werbung vergraulen, daher versuche ich die Promotion-Inhalte dezent zu halten. Ausserdem ist das mein persönliches Profil, auch wenn es öffentlich ist. Wenn ich für etwas werbe, dann nur für Produkte und Marken, hinter denen ich auch wirklich stehe. Alles andere wäre nicht authentisch.

Wie lange brauchst du für das perfekte Selfie?
Ich mache nur sehr selten Selfies. Dafür bin ich nicht der Typ.

Dann hast du jemanden, der die Fotos von dir macht?
Nein, ich mache etwa 80 Prozent der Fotos selbst. Ich stelle einfach die Kamera auf und aktiviere den Selbstauslöser. Das wars. Hin und wieder hilft mir auch eine Freundin bei den Fotos.

Worauf achtest du bei den Fotos?
Hauptsächlich auf das Licht. Ich mache meine Fotos am liebsten bei Tageslicht. Ich finde, dann wirken sie heller und schöner.

Apropos schöner: Was ist mit Photoshop? Bearbeitest du deine Fotos?
Ich bearbeite alle Fotos auf dem Smartphone und selbst da benutze ich maximal einen Filter. Von Photoshop halte ich nicht viel, abgesehen davon, dass ich mich mit dem Programm nicht auskenne.

Aber was, wenn das Foto nicht ganz perfekt ist?
Dann mache ich ein neues. Das ist der Alltag einer Insta-Bloggerin: Man macht etwa 50 Fotos, bis man ein gutes hat.

Wie entscheidest du, ob du ein Foto postest, oder nicht?
Ich habe eine sehr gute Freundin, die mich berät. Fast jedes Foto wird erst von ihr begutachtet. Sie ist eine sehr gute Beraterin – dabei ist sie selbst nicht in den sozialen Netzwerken.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ich würde gern mehr Videos machen. Das kommt bei meinen Fans gut an. Ansonsten plane ich nicht lange voraus.

«ligital 2018»

Datum: 24.05.2018
Ort: Technopark, Vaduz
Speakers: • Cheyenne Nescher, Fitness-Bloggerin • Sven Ruoss, Leiter Product & Business Development, Blick-Gruppe • Yves Schneuwly, Geschäftsführer XING Schweiz • Philipp Martin, CEO von Reachbird
Zeit: 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Eintritt: 69 Franken – Early Birds bis 30.4.2018 für 49 Franken

Hier gibt es mehr Informationen zum Event

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