Android 10 ist Anfangs September 2019 von Google veröffentlicht worden und hält allerhand neue Funktionen bereit: Zum einen bringt Google einen systemweiten Dark Mode, für den auch schon diverse Apps wie Gmail, Kalender und weitere angepasst wurden. Zum anderen wird die mit Android 9 Pie eingeführte Gestensteuerung konsequenter umgesetzt. Sie kommt nun komplett ohne Buttons aus. Ein Wisch vom linken oder rechten Bildschirmrand ersetzt den Zurückbutton – einige dürfen diese Geste schon von Huawei-Geräten kennen.
Angelehnt an Huawei Mate 20 Pro (Test) und Apples Face ID hat Google sein Pixel 4 mit einer 3-D Gesichtserkennung ausgerüstet und die entsprechende Authentifizierungssoftware nativ ins System integriert. Damit kann man das Smartphone dann nicht nur mit dem Konterfei entriegeln, sondern etwa auch Bezahlungen per Google Pay vornehmen.
Weiter liegt der Fokus von Android 10 auf mehr Sicherheit und Datenschutz. Google zufolge bringt Android 10 fast 50 neue Sicherheitsfunktionen auf Smartphones, die ausserdem prominenter in den Einstellungen – in einer eigenen Privatsphäre-Rubrik – zu finden sein werden. Darüber hinaus bringt das grosse Update einen neuen Bereich für Standortdaten, um mehr Transparenz zu schaffen. In diesem Bereich können die User bestimmen, mit welchen Apps die Standortdaten geteilt werden dürfen. Ausserdem kann man entscheiden, Standortdaten nur für im Vordergrund laufende Apps freizugeben. Man wird über jeden Standort-Zugriff einer App hingewiesen und kann dann festlegen, ob man die App weiter funken lassen will oder nicht. Mit Android 10 hält auch ein Schutz für weitere sensible Geräteinformationen wie Seriennummern Einzug, zudem sollen Sicherheits- und Datenschutz-Updates noch schneller ausgeliefert werden – und zwar ohne das Gerät neu starten zu müssen.
Ebenfalls neu in Android 10 ist die Funktion «Intelligente Antwort» für Android-Benachrichtigungen. Sie wird durch maschinelles Lernen direkt auf dem Smartphone ausgeführt und soll viel Zeit sparen. Die vorgefertigten Antwortvorschläge sollen durch die native Integration ins System auf jeder Messaging-App nutzbar sein, so Google. Darüber hinaus werde das Feature auch Vorschläge für die nächste Aktion anbieten: Bekommt man beispielsweise eine Adresse zugeschickt, kann man sie künftig noch schneller in Google Maps anzeigen lassen.
Maschinelles Lernen direkt auf dem Smartphone ermöglicht auch erst die Funktion «Automatische Transkription». Mit einem Tap aktiviert der User das Feature und schon erstellt sie Untertitel für die Audiowiedergabe auf dem Smartphone, ohne dabei Daten von Googles Servern abrufen zu müssen. Die Automatische Transkription funktioniert laut Google in Videos, Podcasts und Sprachnachrichten – und zwar sowohl in allen Apps als auch bei eigenen Sprachaufnahmen. Die Texte bleiben laut Google auf dem Gerät.
Des Weiteren bohrt Google seine Digital-Wellbeing-Funktion auf: Mit dem Fokusmodus können bestimmte Apps wie E-Mail oder Twitter stumm geschaltet werden, respektive deaktiviert, solange man sich konzentrieren muss. Zudem integriert Google die Funktion Family-Link. Sie soll Eltern dabei helfen, die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder besser im Blick zu behalten. Unter anderem sollen sich tägliche Limits für Bildschirmzeiten einstellen lassen und es kann nachgesehen werden, in welchen Apps die Kinder sich besonders lange aufhalten. Überdies kann man eine «Schlafenszeit» für das Gerät einrichten und die Nutzungszeit für einzelne Apps oder Spiele festlegen. Bei Bedarf ist es auch möglich, eine Bonuszeit einzustellen, wenn das Limit erreicht wurde, so Google.